Sonntag, 22. Dezember 2013

Leah Raeder - Unteachable [Rezension]

Klappentext:

I met him at a carnival, of all corny places. The summer I turned eighteen, in that chaos of neon lights and cheap thrills, I met a man so sweet, so beautiful, he seemed to come from another world. We had one night: intense, scary, real. Then I ran, like I always do. Because I didn't want to be abandoned again.
But I couldn't run far enough.
I knew him as Evan that night. When I walked into his classroom, he became Mr. Wilke.
My teacher.
I don't know if what we're doing is wrong. The rules say one thing; my heart says screw the rules. I can't let him lose his job. And I can't lose him.
In the movies, this would have a happy ending. I grow up. I love, I lose, I learn. And I move on. But this is life, and there's no script. You make it up as you go along.
And you don't pray for a happy ending. You pray for it to never end.

Verlag: Velvet Pony Press
Erscheinungsdatum: 27.Juli 2013
367 Seiten

Unteachable ist das erste Buch des relativ neuen Genres New Adult, das ich gelesen habe. Zwar ist die Protagonistin Maise erst 18 und noch auch der Highschool, aber ich würde den Roman trotzdem als New Adult einstufen - allein schon wegen den unglaublich vielzähligen und detaillierten Sexszenen, die den Plot des Buches wie ein roter Faden durchziehen. Teilweise kam bei mir sogar das Gefühl auf, dass die restliche Handlung nur Füllmaterial war, an dem sich die Autorin von einer schlüpfrigen Begegnung zur nächsten hangeln konnte. Andererseits passt diese sehr einseitige Sicht sehr gut zu der jungen Ich-Erzählerin. So wäre der starke Fokus auf die sexuelle Beziehung zwischen Maise und ihrem Lehrer Evan nicht als Fehler der Autorin zu sehen, sondern als realistische Darstellung der schon suchtartigen Verbindung der beiden. Denn schnell wird klar: Dieser Roman zeigt keine großartige Liebesgeschichte. Maise und Evan werden beide als höchst gestörte und verwirrte Individuen beschrieben und die Beziehung der beiden spiegelt genau das wieder. Raeder spielt dabei gezielt mit dem Reiz des Verbotenen und den selbstzerstörerischen Neigungen der beiden Hauptfiguren. Besonders die zweite Hälfte des Romans hat mich da positiv überrascht. Statt der zunächst befürchteten Fetischisierung der Lehrer/Schülerin-Dynamik, erfolgte eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. 

Ich hatte trotzdem einige Probleme mit den Figuren des Romans. Besonders zu Maise fand ich keinen wirklichen Zugang. Es wird zwar deutlich, dass ihr Charakter und ihre Entwicklung maßgeblich durch ihre Kindheit mit einer drogenabhängigen Mutter beeinflusst wurde, doch das hinderte mich nicht daran, sie über ganze Passagen hinweg einfach nur unsympathisch zu finden. Besonders wenn sie sich selbst mit anderen Mädchen verglich und immer wieder ihre eigenen Schönheit betonen musste. Es gibt nicht viel, was mich so nervt, wie diese spezielle Art von "girl hate".

Ich habe die Kindle-Version des Buches für schlappe €2,62 gekauft. Eine deutsche Übersetzung gibt es, soweit ich weiß, noch nicht. 

3/5

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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Bücher für die Weihnachtszeit


Ein ganz persönlicher Weihnachtsklassiker ist für mich Cornelia Funkes Hinter verzauberten Fenstern. Als Kind war ich vollkommen besessen von diesem Buch und seitdem krame ich es jedes Jahr zur Adventszeit wieder hervor.

Inhalt:
Die neunjährige Julia bekommt statt des erwarteten Schokoladen-Adventskalender einen langweiligen Papierkalender von ihrer Mutter geschenkt. Die Enttäuschung ist groß - bis Julia bemerkt, dass es sich hierbei keinesfalls um einen gewöhnlichen Kalender handelt. Die Bewohner des Kalenderhauses sind lebendig und Julia selbst kann in den Kalender reisen, um sie zu besuchen. Der schnöde Papierkalender entpuppt sich plötzlich als Tür zu einer Welt voller aufregender Abenteuer.

In üblicher Cornelia Funke-Manier ist die Geschichte spannend und liebevoll erzählt. Die Charaktere sind witzig, mit genau dem richtigen Maß an Verschrobenheit, das sie noch liebenswerter macht. Zum Gucken gibt es auch etwas: Wie viele von Cornelia Funkes Büchern ist auch dieses von ihr selbst illustriert.
Hinter verzauberten Fenstern ist eines dieser perfekten Beispiele dafür, dass einige Kinderbücher auch nach Jahren ihren Reiz nicht verlieren. Natürlich bin ich nicht mehr 9 und mittlerweile kaufe ich mir meine Adventskalender auch selbst, aber sobald ich die erste Seite dieses Buches aufschlage, fühle ich die gleiche Aufregung (gemischt mit einer ordentlichen Prise Neid), die ich schon beim ersten Verfolgen von Julias Abenteuern gefühlt habe. Für das richtige Weihnachtsfeeling gehört dieses Buch einfach dazu.

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Bei Let It Snow handelt es sich um eine Kollaboration der bekannten YA-Autoren John Green, Maureen Johnson und Lauren Myracle. Als Leser bekommt man bei diesem Buch drei einzelne weihnachtlich-romantische Geschichten geboten. Der Clou: Die Geschichten sind miteinander verbunden. Hauptcharaktere der einen Geschichte können in der nächsten als Nebencharaktere auftreten und vice versa. Auch die Schauplätze überschneiden sich immer wieder.
Leser, die bereits andere Werke der Autoren gelesen haben, werden den Stil der Autoren wiedererkennen. Die Dialoge sind schnell und witzig und obwohl die Geschichten eher leichte Lesekost sind, beweisen Green, Johnson und Myracle eine außergewöhnliche Einfühlsamkeit für das Gefühlsleben ihrer jungen Protagonisten.
Ich hatte leider dieses Jahr keine Zeit, das Buch noch einmal zu lesen, aber normalerweise gehört es für mich schon fest auf meine Liste der Weihnachtsstimmung-erzeugenden Literatur. Es ist genau richtig für eine winterliche Zugfahrt Richtung Heimat. Wer kann sich schon lange über Verspätungen und überfüllte Wagons ärgern, wenn man drei so zuckersüße Romanzen in der Tasche hat? Spätestens nach der ersten Geschichte möchte man den Weihnachtsstress einfach mal vergessen und vielleicht sogar selbst nach jemandem Besonderen für die Feiertage Ausschau halten.

Ich empfehle wie immer das englische Original, aber 2010 ist das Buch auch auf Deutsch bei Arena unter dem Titel Tage wie diese erschienen (leider mit einem sehr unweihnachtlichen Cover).

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